Trinkgeld in den USA | Wie viel solltest du geben?

Trinkgeld in den USA

Trinkgeld in den USA: Pflicht oder freiwillig?

Wie viel Trinkgeld in den USA üblich ist, fragen sich viele Reisende spätestens beim ersten Restaurantbesuch. Auch wir standen bei unserem ersten Kalifornien-Trip etwas ratlos vor der Rechnung. Bei vielen Besuchen in unseren mittlerweile Lieblingsrestaurants in Los Angeles haben wir im Laufe der Jahre aber viel über die amerikanische Trinkgeldkultur gelernt. Inzwischen, nach zahlreichen Aufenthalten in den USA, wissen wir sehr gut Bescheid und möchten dir hier unsere persönlichen Erfahrungen und aktuelle Informationen weitergeben.
Lieblingsrestaurants in Los Angeles

Warum ist Trinkgeld in den USA so wichtig?

Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern ist in den Vereinigten Staaten das Trinkgeld (englisch: „tip“) nicht im Rechnungsbetrag enthalten. In den USA gilt: Trinkgeld ist ein fester Bestandteil des Lohns. Das Servicepersonal verdient in den meisten Staaten nur einen sogenannten „Tipped Minimum Wage“, der je nach Bundesstaat zwischen 2,13 und 7,25 US-Dollar pro Stunde liegt (Stand 2025).

 Weitere Informationen findest du auf der offiziellen Seite des US Department of Labor.

Deshalb leben viele Kellner, Barkeeper und andere Dienstleister in Restaurants, Bars oder Hotels fast ausschließlich vom Trinkgeld. Auch aus diesem Grund sind die Angestellten meist äußerst freundlich und aufmerksam. Man merkt sofort: guter Service wird in den USA belohnt.

Der Servicegedanke: aufmerksam, schnell und freundlich

In amerikanischen Restaurants erlebst du häufig, wie das Glas mit Softdrinks oder Wasser sofort nachgefüllt wird, sobald es halb leer ist. Softdrinks kosten meist nur einmal (refill free), Leitungswasser („tap water“) gibt es generell kostenlos. Auch während des Essens wird immer wieder nachgefragt, ob alles in Ordnung ist oder ob noch Wünsche bestehen.

Sobald du mit dem Essen fertig bist, beobachtet das Servicepersonal sehr genau und bringt blitzschnell die Rechnung. Das hat einen einfachen Grund: In beliebten Restaurants warten oft schon die nächsten Gäste und der Tisch wird schnell wieder benötigt.

Wie viel Trinkgeld ist in den USA üblich?

Trinkgeld geben gehört in den USA zum guten Ton. 15 % bis 20 % des Rechnungsbetrags gelten als Standard.

  • 20 %: sehr guter Service
  • 15 %: guter Service
  • 10 %: mäßiger Service (aber immer noch üblich)
  • Weniger als 10 %: nur bei extrem schlechtem Service

In den allermeisten Fällen solltest du niemals gar kein Trinkgeld geben, da dies als grob unhöflich gilt.

So funktioniert das Bezahlen mit Trinkgeld

In den USA wird fast alles mit Kreditkarte bezahlt. Auch das Trinkgeld kannst du meist direkt über die Kreditkarte abrechnen lassen.

Das läuft so ab:

  • Die Rechnung kommt in einer kleinen Mappe, meist mit einem Stift.
  • Du legst deine Kreditkarte dazu hinein.
  • Der Kellner nimmt beides mit und bucht den Rechnungsbetrag ab.
  • Er bringt dir die Karte zusammen mit einem kleinen Beleg zurück.

Auf diesem Beleg findest du folgende Felder:

Beschreibung Betrag
Rechnungsbetrag z. B. 40 $
Tip (dein Trinkgeld) z. B. 8 $
Total z. B. 48 $

Du trägst das gewünschte Trinkgeld bei „Tip“ ein, unterschreibst den Beleg und kannst das Lokal anschließend ganz entspannt verlassen. Warten auf das Personal ist nicht nötig.

Viele Restaurants drucken heute zur Orientierung schon Trinkgeldempfehlungen (15 %, 18 %, 20 %) direkt auf die Rechnung. Das macht das Rechnen vor allem für Urlauber deutlich einfacher.

Und falls du einmal unsicher bist: In den USA wird es dir niemand übelnehmen, freundlich nachzufragen, wie das System funktioniert.

 


Entdecke mehr von My Travel Diary USA

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

29 Kommentare

  • Trinkgelder sind tatsächlich Pflicht !! Bei Dennys fragt man sogar an der Kasse nochmals nach. Bisher haben wir nur ein einziges Mal kein Tringeld gegeben da der gesamte Service absolut nicht stimmte. Dafür kam dann die Bedienung uns auf den Parkplatz nachgelaufen und wollte eine Erklärung. DIE hat SIE bekommen !!
    Ansonsten finde ich 15 – 20 % schon etwas sehr hoch. Im Regelfall sind wir bei 10 – 15% immer dabei. Das reicht eigentlich auch vollkommen in einem Fastfood Lokal wie Dennys, Cracker Barrel, TGI Friday, etc.

    • Wenn man kein Trinkgeld gibt können die richtig böse werden. Aber wenn man bedenkt,dass der gesetzliche Mindestlohn bei 7,25 Dollar = 5,30 Euro
      pro Stunde liegt, kann man das schon verstehen. Dafür würde bei uns kein Kellner arbeiten. Aber bei einem Fastfood Lokal reichen 10%, da bin ich deiner Meinung.

      • Leider nicht korrekt.

        Der gesetzliche Mindestlohn liegt aktuell bei $8,75 und der aktuelle Wechselkurs bei ca. 1,10. Weitere Steigerungen auf bis zu $15 sind bereits gesetzlich verankert.

        Diese 15-20% Trinkgeldgeschichten stammen aber noch aus der Zeit als der Mindestlohn bei $3 lag. Damals waren dann diese Summen berechtigt. Heute kann ich das nicht mehr nachvollziehen.

        • Das Trinkgeld ist ein wichtiger Teil des Lohns der Kellner, weil für sie der gesetzliche Mindestlohn von 7,25 Dollar (5,30 Euro) pro Stunde nicht greift.
          In manchen Gegenden bekommen sie sogar nur einen Stundenlohn von 2,13 Dollar.

      • Also, es ist nicht üblich in einem Fast Food Restaurant Trinkgeld zu geben! Ausnahme, man wird bedient.

  • …aufgrund von persönlich negativer Erfahrungen, würde ich einen Hinweis setzen, die Kreditkarte „keinesfalls“ dem Kellner mitzugeben. Immer mit dem Lesegerät an den Tisch kommen lassen!!!
    Ansonsten super geschrieben! Weiter so!

    • Danke für den Tip! Das ist immer meine Angst, wenn die Bedienung mit meiner Karte verschwindet. Da werde ich mich sicher dran halten.
      Dankeschön! LG Sigrid

  • Es kommt in der Tat drauf an, wo man isst.
    Nach 3 Jahren in den USA habe ich festgestellt, dass es vorallem in Kalifornien „normal“ ist, direkt Trinkgeld mit auf die Rechnung zu packen. Somit würde man dann glatt 2 mal Trinkgeld bezahlen, weil die das eben von selber direkt mit drauf rechnen. Aber im Grunde würde ich sagen: 8-10$ Trinkgeld, je nach Service ist vollkommen gerechtfertigt.
    Der Mindestlohn gilt übrigens nicht für Kellner. Die Verdienen ca 4,25$ die Stunde. Meine Schwägerin hat jahrelang als Kellnerin da gearbeitet (ist ja Ami) und joa. Nix Mindestlohn im Restaurantbetrieb.

    • Danke für den Kommentar. Das Trinkgeld ist ein wichtiger Teil des Lohns der Kellner, weil für sie der gesetzliche Mindestlohn von 7,25 Dollar (5,30 Euro) pro Stunde nicht greift. In manchen Gegenden bekommen sie sogar nur einen Stundenlohn von 2,13 Dollar.

    • Stimmt, in Florida sind mittlerweile auch fast alle Rechnungen incl.Tip!!

  • Guter Beitrag, da das Thema (auch uns) immer wieder Bauchschmerzen bereitet!
    Grundsätzlich kann ich allem zustimmen, aber es ist leider nicht immer so, dass der Service top ist, was man ja meinen würde, wenn die Angestellten dort überwiegend vom Trinkgeld leben müssen! Und bei wirklich schlechtem Service sehe ich ehrlich gesagt nicht ein, dann auch noch 10% Trinkgeld zu geben! Wir bekommen unser Geld ja auch nicht nachgeschmissen, sondern müssen es uns hart erarbeiten (zumindest die meisten). Gruß, Mike

    • Also wenn mal Jemand mit deiner Arbeit nicht zufrieden ist, streichen wir deinen Lohn ende Monat. Mal sehen, wie es dir dabei geht.

      10% muss man immer geben, ob man zufrieden war oder nicht. Wenns du dir nicht leisten kannst, bleib Zuhause.
      Das Getränk lässt du dir bestimmt fünfmal Nachfüllen, aber Lohn für die Bedienung zu betahlen machst du nicht.

      Warum es oft Deutsche sind, die sich nicht an Sitten in anderen Länder halten, verstehe ich nicht.

      • Es ist eine Selbstverständlichkeit für mich in Amerika Trinkgeld zu geben. Die Bedienungen, die guten Service geleistet haben bekommen 15%-20%. War der Service schlecht, gibt es 10%. Ich weiß, dass das Trinkgeld ein wichtiger Teil des Lohns der Kellner ist, weil für sie der gesetzliche Mindestlohn von 7,25 Dollar pro Stunde nicht greift.

  • Also mit dem Mindestlohn ist das nicht ganz richtig. In Florida zb ist es gesetzlich erlaubt, dass Trinkgeld, das der Kellner bekommen hat, gegen den Mindestlohn gerechnet wird. Das heisst, wenn der Kellner gutes Trinkgeld macht, bekommt er am Schluss nur ganz wenig Grundgehalt. Wenn er kein Trinkgeld macht, bekommt er, was im Vertrag ausgemacht war. Ist ganz schoen gemein, aber diese Gesetze sind von „businessmen“ und den Vertretern der Hospitality Industry ausgewuerfelt worden. Egal ob Fastfood oder High-end Restaurant, die Kellner leben vom Trinkgeld, deswegen sollte man schon20% tippen, oder auch mal mehr (zb $2 wenn man nur ein Bier bestellt, obwohl das Bier nur $4 kostet). Ich denke halt, andre Laender andre Sitten und wenn ich mir Tippen nicht leisten kann sollte ich zu hause bleiben:)

  • In Deutschland ist das Trinkgeld im Restaurant nicht eingeschlossen. Das Service-Entgeld ist kein Trinkgeld. Also ist es durchaus üblich und wird auch erwartet, dass man in Deutschland im Restaurant ein Trinkgeld von ca. 5 – 10% gibt. Bei Fastfood-Restaurants ist dagegen Trinkgeld nicht üblich.
    LG
    Ulrike

    • Danke Ulrike, mein Beitrag ist ja auf Kalifornien bezogen. Natürlich gebe ich in Deutschland auch Trinkgeld, dass ist für mich selstverständlich.
      LG Sigrid

  • Wer Probleme mit dem Rechnen hat, eine kleine Faust Regel. Doppelter Tax = Tip!!
    Damit könnt Ihr nie falsch liegen 😉
    Sollte der Service extrem gut gewesen sein, kann man groszügig aufrunden.

  • Für mich ist Trinkgeld eigentlich nicht nur in den USA eine Selbstverständlichkeit, sondern auch hier. Hat doch sehr viel mit Wertschätzung für den Service und den jeweiligen Menschen zu tun. Und geizig bin ich da auch hier nicht. Wenn der Service nicht so toll ist, sage ich auch etwas – dann hat mein Gegenüber die Chance etwas zu ändern. Wird die Kritik angenommen und ist zu erkennen, dass sich bemüht wird, gibt’s trotzallem Trinkgeld. Wirds ignoriert, gibt es nichts.

  • Ein sehr interessanter Beitrag!
    Ich war vor kurzem das erste Mal in London und dort ist mir das mit dem Trinkgeld auch extrem aufgefallen!
    Liebe Grüße Sarah

  • Wir geben meistens nur 10 – 15 % Trinkgeld. Und das mache ich auch abhängig von dem Service. Wenn er schlecht war, dann gibts auch weniger oder keins. Klar, wenn das Gehalt so niedrig und sie darauf angewiesen sind, dann sollte man schon welches geben. Aber wenn die Leistung nicht stimmt, dann ist das auch als Gast sein gutes Recht keins zu geben. Diese Pflicht finde ich sehr anstrengend… Schlimmer finde ich es aber dann schon, wenn es schon fest mit drauf steht… Ach ein leidiges Thema, wenn Du mich fragst…
    Liebe Grüße
    Jil von http://jilsblog.com

  • Schöner Beitrag, Trinkgeld sollte man in Amerika auf jeden Fall geben (wenn der Service auch stimmt!).
    Aber wie viele ja auch schon geschrieben haben, steht manchmal sogar schon auf der Karte drauf, dass das Trinkgeld schon im Preis ist.

    Muss man gut überlegen, ob man dann nochmal Trinkgeld gibt?

    Liebe Grüße
    Laura

    • Wenn du kein Trinkgeld gibst kann es wirklich passieren , dass der Kellner richtig sauer wird und dir nachrennt.
      LG
      Sigrid

  • Sehr interessanter Beitrag! Wusste ich bisher nicht! Aber ist auf jeden Fall eine sehr nützliche Information für alle, die nach Amerika reisen.

  • Und wieder was gelernt!:) Danke fürs ausführliche Erklären und Teilen der Info – wenn dann irgendwann eine Amerika-Reise ansteht, bin ich vorbereitet 😉

    Ganz liebe Grüsse,

    Mia

  • …und sie können richtig böse werden, wenn man nicht genügend Trinkgeld gibt 😉 … diese Erfahrung konnte ich auch schon machen. Das Trinkgeld ist übrigens nicht in ganz Europa inkludiert! In Österreich ist das Trinkgeld nicht inkludiert und muss extra gegeben werden. 10% sind üblich … aber gerade Touristen geben meistens gar nichts.

    Liebe Grüße und schönen Abend!
    Verena

  • Wir machen Trinkgeld tatsächlich abhängig vom Service und nicht von einer Lohnzahlung die jemand erhält. Ist der Service gut, gibts reichlich Trinkgeld, ist er schlecht wenig bis keins.
    Liebe Grüße
    Regina

  • ich kenne dieses System auch aus anderen ländern, z.B. in Südostasien, da wird das Trinkgeld ja teilweise direkt mit in den ausgewiesenden Preis eingerechnet 😉
    auf der einen Seite gut, denn oft sind Kellner eh unterbezahlt, auf der anderen, kann man so schlecht seine Wertschätzung für den Service ausdrücken, weil ja alle dasselbe bekommen 😉

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

  • Ich bin so dankbar auf diese Webseite gestoßen zu sein. Danke für diesen tollen Artikel.

    Lg Tilda

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert